Die Aids-Forschung geht mit großen Schritten voran

Von Cornelia Scherpe
2. September 2013

In den letzten Jahre ist die Erforschung des HIV und damit der gefürchteten Krankheit Aids weiter vorangekommen. Immer mehr Patienten können inzwischen auch nach der HIV-Infektion ein recht hohes Alter erreichen. Besonders das Jahr 2013 scheint für die Betroffenen unter einem guten Stern zu stehen. In diesem Jahr ist es zum ersten Mal gelungen, bei Infizierten auf Dauer das Risiko auf Aids zu senken. Normalerweise greifen die HI-Viren das Immunsystem an und schwächen es mehr und mehr, bis am Ende Aids ausbricht.

Seit den 1990er-Jahren können Betroffenen sich in eine Therapie begeben und durch die regelmäßige Einnahme ihrer Medikamente das Virus in Schach halten. Gesetzt wird dabei auf die "hochaktive antiretrovirale Therapie", kurz HAART. Das funktioniert bisher aber nur, wenn die Wirkstoffe regelmäßig eingenommen werden. Eine Unterbrechung der Therapie ist dagegen fatal.

2013 nun hatte man zum ersten Mal Patienten, bei denen durch eine gezielte Therapie die Virenlast im Blut auf Dauer eingedämmt wurde. Auch wenn diese Patienten keine Medikamente mehr einnahmen, blieb die Aktivität des HI-Virus minimal, sodass kein Aids entstehen wird. Zwar bleiben sie ansteckend für andere Menschen, da der Virus im Blut verbleibt, aber zumindest für sich gesehen sind die Patienten funktional genesen.

Dieser gute Schritt in die richtige Richtung funktioniert aber bisher nicht bei allen Patienten, leider ist vielmehr das Gegenteil der Fall. Studien zeigen, dass die dauerhafte Senkung der Virenlast nur bei 20 Prozent gelingt. Derzeit konzentriert sich die Forschung daher vor allen Dingen darauf, den Grund für diesen Umstand zu finden. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein sehr früher Beginn der Therapie - am besten wenige Tage nach der Infektion - zu diesem positiven Umstand führen.