Aids durch eine Impfung ausrotten? Studie gibt Hoffnung

Von Cornelia Scherpe
14. September 2012

Noch immer ist HIV ein ernstzunehmender Virus, der im Menschen Aids auslösen kann. Allein in den letzten 30 Jahren ist es auf der ganzen Welt zu 60 Millionen neuen Erkrankten gekommen. Wer einmal infiziert ist, kann nur noch durch eine antivirale Therapie möglichst stabil gehalten werden, doch das Virus verbleibt für immer im Körper. Bisher gibt es keinen Impfstoff, aber die Forschung scheint kurz vor dem entscheidenden Durchbruch zu stehen.

Aktuell gibt es genau eine Studie auf der Welt, die mit einem neuen Impfstoff arbeitet. Die Probanden kommen aus Thailand und alle 16.000 waren zu Beginn der Studie frei von HIV. Ein Teil nun wurde mit dem Testimpfstoff versorgt, während die anderen als Placebogruppe dienten. Bei all jenen, die mit dem neuen Impfstoff behandelt worden waren, sank die Rate der Infektionen. Obwohl sie ohne Verhütung mit anderen Menschen Sex hatten, fiel ihr Infektionsrisiko um 31,2 Prozent geringer aus. Das ist noch kein wirklich durchschlagender Erfolg, aber ein guter Ansatz. Das Problem ist, dass Hi-Viren im Körper ihr Erbgut leicht verändern. Das bedeutet, dass verschiedene Unterarten in einem Menschen vorkommen und daher ein Wirkstoff Probleme haben kann, alle Arten zu erwischen. Der Virus ist einfach zu wandlungsfähig. Man untersuchte das Erbgut der Viren von 44 geimpften und 66 nichtgeimpften Studienteilnehmern.

Es zeigte sich, dass der Wirkstoff dann besonders effektiv war, wenn das Erbgut der Viren zwei bestimmte Strukturen aufwies. Dann war die Wirkkraft schon bei 78 Prozent. Lag wenigstens eine der beiden Strukturen vor, betrug die Schutzkraft noch 48 Prozent.