Ist der "Berliner AIDS-Patient" tatsächlich geheilt?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
20. Juni 2012

Im Jahr 2006 wurde ein amerikanischer Patient, der an AIDS erkrankt war, von Ärzten an der Berliner Charité mit Stammzellen behandelt und schließlich als geheilt entlassen worden. Doch jetzt bezweifeln amerikanische Ärzte diese Heilung, denn sie vermuten, dass der AIDS-Erreger sich immer noch im Körper des Patienten befindet. Der Patient wurde als "Berliner Patient" bekannt und gilt als erster Mensch, der von einer HIV-Infektion geheilt wurde. Zusätzlich war der Patient nicht nur mit HIV infiziert, sondern litt auch an Leukämie (Blutkrebs), so dass er mit Stammzellen eines anderen Menschen behandelt wurde.

Der Stammzellen-Spender hatte aber eine genetische Besonderheit, denn er war immun gegen HIV, was nur bei etwa ein Prozent der Menschen der Fall ist. Nach der Stammzellen-Therapie brauchte der Patient, Timothy Brown, keine AIDS-Medikamente mehr einnehmen und der Virus kehrte auch nicht mehr zurück. Nach seiner Rückkehr nach Amerika nach Kalifornien haben aber seine neuen Ärzte in seinem Körper angeblich doch noch Hinweise auf den Virus entdeckt. Doch der Arzt Douglas Richman von der University of California in San Diego, ein Infektiologe, glaubt aber weiterhin an die vollständige Heilung, denn der Patient benötigt schon seit fünf Jahren keinerlei Medikamente gegen die AIDS-Erkrankung.