Nächtliches Essen macht dick - aber warum?

Von Dörte Rösler
15. Mai 2014

Sie glauben, dass Sie nur zunehmen, wenn ihr Körper im Schnitt mehr Kalorien bekommt, als er verbraucht? Im Prinzip stimmt das. Wie unser Stoffwechsel auf Nahrung reagiert, hängt aber auch von der Tageszeit ab. Nachts wandern überschüssige Nährstoffe direkt in die Fettpölsterchen.

Gründe des gestörten Rhythmus und der Gewichtszunahme

Entscheidend ist die innere biologische Uhr: sie lässt nicht nur Hormone sondern auch Verdauungsenzyme und Botenstoffe in einem 24-Stunden-Takt an- und abschwellen. Wenn nachts Hunger aufkommt, ist dieser Rhythmus bereits gestört. Ursachen sind etwa Stress oder chronischer Schlafmangel, die die natürlichen Schwankungen von appetitanregenden und -zügelnden Enzymen durcheinanderbringen. In der Konsequenz schüttet der Körper auch nachts vermehrt Ghrelin aus, ein stark appetitanregendes Enzym, das uns zum Kühlschrank treibt. Der Appetitzügler Leptin wird von den Zellen dagegen nur in kleinen Mengen freigesetzt, ebenso wie Insulin.

Folge: Die Blutzuckerwerte schnellen in die Höhe, und die Energie aus dem nächtlichen Snack wandert sofort in die Fettreserven.

Regelmäßige Mahlzeiten für die Wiederherstellung der Balance

Der erste Schritt zum Abnehmen ist es deshalb, nächtliche Heißhungerattacken zu vermeiden. Wenn sich Stress nicht vermeiden lässt, sollte man zumindest regelmäßige Mahlzeiten einnehmen. Das bringt die biologische Uhr wieder in Balance.

Wer nachts häufig aufwacht, kann vor dem Schlafengehen ein Glas warme Milch trinken oder vorsorglich eine Scheibe Knäckebrot neben das Bett legen.