Mangel an Vitamin D steigert das Demenzrisiko

Von Cornelia Scherpe
8. August 2014

Menschen mit Demenz verlieren viel ihrer Lebensqualität und jüngere Menschen sind aufgrund des beobachtbaren geistigen Verfalls in Sorge, ob sie selbst einmal betroffen sein werden. Demenz an sich kann man nicht wirklich verhindern, doch man kann dem Nachlassen der geistigen Fitness durchaus vorbeugen.

Neben einem Training des Gehirns ist auch ein gesunder Stoffwechsel wichtig. Schon seit einiger Zeit haben Forscher beispielsweise die Vermutung, dass das Vitamin D wichtig ist, um das Demenzrisiko zu senken. Diesen Verdacht bestätigt nun auch eine Studie aus den USA.

Man hatte mit 1.658 Menschen zusammengearbeitet, die vor sechs Jahren den Gehalt an Vitamin D in ihrem Blut bestimmen ließen. Während der Beobachtungszeit erkrankten 171 der Teilnehmer an Demenz. Man verglich dies nun mit den im Blut ermittelten Vitamin D und fand tatsächlich einen Zusammenhang.

Vitamin D möglicherweise für Arbeit der Neuronen nötig

Wer Demenz bekommen hatte, besaß einen vergleichbar geringen Wert an Vitamin D. Als bedenklichen Grenzwert ermittelten die Forscher 25 nmol Vitamin D pro einem Liter Blut. Probanden, die unter dem Wert lagen, hatten das 2,2-fache Risiko auf Demenz.

Wessen Werte zwischen 25 und 50 nmol Vitamin D pro einem Liter Blut hatte noch eine erhöhte Gefahr von 53 Prozent. Erst ein Vitamingehalt über den 50 nmol/l gilt als ausreichend hoch und damit gesund. Da es sich jedoch nur um eine Beobachtungsstudie handelte, können die Forscher nicht erklären, warum der Mangel an Vitamin D eine schlechte Wirkung auf das Gehirn haben könnte.

Die Theorie geht davon aus, dass Nervenzellen das Vitamin für ihre Funktion dringend benötigen. Darauf kommt man, da Neuronen deutliche Andockstellen für Vitamin D besitzen. Offenbar sind sie also darauf ausgelegt, in irgendeiner Form mit dem Stoff zu arbeiten. Unklar ist bisher auch, ob die Vergabe von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D das Demenzrisiko senken kann.