Von Säuren und Basen - Was ist dran am Ernährungskonzept?

Von Katharina Cichosch
30. Oktober 2012

Kalorienzählen adé - jetzt wird nur noch nach Säuren und Basen unterschieden! Die sogenannte basische Ernährungsweise soll einer Übersäuerung des Körpers vorbeugen und so ganz automatisch zum Wunschgewicht führen. Ganz nebenbei versprechen sich Anhänger der Methode viele weitere Vorteile für die Gesundheit. Um das Konzept umzusetzen, müssen deutlich mehr basische als sauer wirkende Lebensmittel verzehrt werden. Das Online-Magazin der "Apotheken Umschau" hat die Säure-Basen-Diät einmal genauer unter die Lupe genommen und gefragt, was dran ist an diesen Versprechungen.

Für ein umfassendes Fazit befragte das Magazin die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ambrosius aus Wiesbaden. Das Urteil der Expertin fällt verblüffend aus: Tatsächlich könne man mit der Säure-Basen-Diät abnehmen - allerdings liege der Grund hierfür nicht, wie von Anhängern der Methode propagiert, in dem richtigen Verhältnis saurer und basischer Lebensmittel. Stattdessen würden vor allem kalorienärmere Lebensmittel als "basisch" eingestuft, was dann bei entsprechender Ernährung zur Gewichtsabnahme führen kann.

Wer sich nach der Diät normal weiterernährt und auch die als "sauer" eingestuften Lebensmittel, darunter zum Beispiel Fleisch isst, für den ist der Jo-Jo Effekt oft vorprogrammiert. Darüber hinaus sollten Abnehmwillige wissen, dass es tatsächlich eine Übersäuerung des Organismus gibt - dieser Zustand bringt gesundheitliche Folgen mit sich, ist allerdings nicht die Ursache für Übergewicht, so Dr. Ambrosius im Gespräch mit der "Apotheken Umschau".