Hypokaliämie als Sterberisiko: Wenig Kalium im Blut ist lebensgefährlich

Von Cornelia Scherpe
1. September 2014

Der Mensch benötigt diverse Nährstoffe, damit der Körper normal funktionieren kann. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der sogenannte "Wasser-Elektrolyt-Haushalt".

Der Mensch besteht zu rund 50 Prozent aus Wasser und in diesen Flüssigkeiten befinden sich die Elektrolyte. Eines davon ist Kalium. Kommt es aus diversen Gründen zu einer Elektrolytstörung und besitzt der Betroffene daher zu wenig Kalium im Blut, kann das schnell lebensgefährlich werden. Wie sehr sich das Sterberisiko bei einer sogenannten "Hypokaliämie" erhöht, hat jüngst eine dänische Studie untersucht.

Erhöhtes Sterberisiko durch Kaliummangel

Insgesamt waren die Klinikeinweisungen von 11.988 Patienten verfolgt worden. Alle waren als Notfälle ins Krankenhaus gekommen. Bei 16,8 Prozent dieser Betroffenen stellte man eine Hypokaliämie fest. Sie hatten weniger als 3,4 mmol Kalium pro einem Liter Plasma.

Als man nun die Sterblichkeit in den folgenden sieben Tagen betrachtete, wurde der Unterschied klar. In der Gruppe der Menschen ohne Kaliummangel lag sie bei 2,1 Prozent. In der Gegengruppe dagegen bei 3,1 Prozent. Nachdem man alle Einflussfaktoren berücksichtigt hatte, lag das Sterberisiko bei Kalium beim 2,17-Fachen und war damit deutlich erhöht.

Kaliummangel als Auslöser oder nur als Indikator?

Auch in der weiteren Nachbeobachtung blieb die Sterblichkeit dieser Gruppe erhöht. In insgesamt 30 Tagen verstarben 2,6 Prozent der Patienten mit normalen Kaliumwerten und 4,3 Prozent mit Hypokaliämie. Auffallend erhöht war die Sterblichkeit bei Kaliummangel außerdem bei Frauen und Patienten unter 80 Jahren.

Nun möchte man in weiteren Studien klären, wie gut die Sterblichkeit durch sofortige Kaliumvergabe gesenkt werden kann. Es ist bisher nicht eindeutig, ob der Kaliummangel selbst die Sterblichkeit erhöht, oder nur ein Anzeichen für weitere Probleme ist. Hier gehen die Meinungen der Mediziner bislang auseinander.