3 Millionen Kinder im Jahr erliegen in den Entwicklungsländern einer Mangelernährung

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2013

Es ist immer eine Tragödie, wenn Menschen - insbesondere Kinder - sterben müssen. Doch noch furchtbarer ist es, wenn ihr Tod im Grunde ganz leicht hätte verhindert werden können. Genau dies ist jährlich in drei Millionen Fällen so. Diese Kinder sterben in den Entwicklungsländern, da sie zu wenig zu essen bekommen haben. Die Mangelernährung schwächt die Jungen und Mädchen derart, dass der Organismus am Ende zu schwach ist, sich selbst am Leben zu erhalten.

Mediziner wissen schon seit geraumer Zeit, dass vor allen Dingen die ersten tausend Tage des Lebens sehr entscheidend ist. In diesem Zeitraum sollte genügend und vor allen Dingen ausgewogen gegessen werden. Allerdings beginnt die Beeinflussung der Entwicklung natürlich schon im Mutterleib. Je nachdem was die Mutter isst, werden unterschiedliche Nährstoffe über die Nabelschnur weitergegeben.

In den Entwicklungsländern ist es aber leider oft der Normalfall, dass auch die Mütter sich nicht ausreichend und geschweige denn ausgewogen ernähren können. Dies wirkt sich im kindlichen Organismus fatal aus und so kommen viele Kinder bereits als Risikopatienten für Immunschwächen, Herzproblemen oder Diabetes zur Welt.

Aktuelle Analysen gehen davon aus, dass von den drei Millionen sterbenden Kindern jedes Jahr mindestens 45 Prozent durch eine gute Ernährung hätten gerettet werden können. Doch auch wer überlebt, kann auf Dauer durch die Mangelernährung geprägt sein. So haben Forscher entdeckt, dass fehlende Nahrungsmittel ebenfalls zu einer Verzögerung der geistigen Entwicklung führen können.

Die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt messbar und dies wirkt wiederum langfristig auf die Bildung der Kinder. Dies beschleunigt den Teufelskreis, denn ohne Bildung gibt es neue soziale Probleme und die Kinder dieser Kinder werden sich oft erneut der Mangelernährung gegenüber sehen.