Mangelernährung im Seniorenalter tritt bei Eheleuten seltener auf

Alleinstehende Senioren ernähren sich laut Studie häufig unzureichend

Von Cornelia Scherpe
17. September 2018

Mangelernährung gibt es zwar in jeder Altersklasse und aus den verschiedensten Gründen, doch Beobachtungen zeigen immer wieder, dass die Gefahr mit den Lebensjahren steigt. Vor allem die Generation ab 65 Jahren neigt dazu, Mahlzeiten auszulassen und/oder sich mit sehr kleinen Portionen zu begnügen. Was je nach Lebenssituation zeitweise kein Problem sein muss, sollte nicht zur Gewohnheit werden. Dem Körper werden sonst permanent Nährstoffe vorenthalten und der Organismus arbeitet am Limit.

Studie zum Ernährungsverhalten im Seniorenalter

Eine aktuelle Studie hat sich angesehen, wie es um die Senioren in Deutschland, Neuseeland und fünf weiteren Ländern bestellt ist. Unter anderem gab das deutsche Bundeslandwirtschaftsministerium dafür 1,9 Millionen Euro als Forschungsgeld aus.

Es wurden insgesamt 4.800 Männern und Frauen befragt, indem die Probanden von 2016 bis 2018 regelmäßig interviewt wurden, um einen Überblick zu den Essgewohnheiten innerhalb dieser Jahre zu bekommen.

Die jüngsten Teilnehmer waren zu Beginn 72, die ältesten 85 Jahre und es zeigte sich bereits in dieser Spanne von 13 Lebensjahren deutlich: Je älter ein/e Befragte/r war, desto eher bestand das Risiko für eine Mangelernährung. Die Gefahr stieg außerdem mit jedem Lebensjahr.

Alleinstehende neigen eher zu Mangelernährung

Interessant war allerdings, dass manche Menschen weniger anfällig waren. Auf der Suche nach einer Gemeinsamkeit dieser Teilgruppe zeigte sich, dass offenbar eine Ehe schützend wirkt. Wer noch mit Ehemann oder Ehefrau zusammenlebte, sorgte besser für sich sowie den Partner, und auch auch Verwitwete profitierten offenbar immer noch von Lebensgewohnheiten der gemeinsamen Lebensjahre. Hingegen neigten Geschiedene oder getrennt lebende Eheleute ebenso zur Mangelernährung wie Unverheiratete.

Auch eingeschränkte Mobilität nimmt Einfluss auf die Ernährung

Die Forscher fanden zudem einen weiteren Risikofaktor: Mobilitätsprobleme. Wer nicht mehr besonders gut gehen konnte und/oder in seiner nahen Umgebung viele Treppen zu überwinden hatte, war ebenfalls eher mangelernährt. Vermutlich gehen diese Menschen seltener Einkaufen, um die Anstrengungen zu vermeiden.