Strafsteuer auf zuckerhaltige Produkte? Über die Hälfte der Deutschen ist zu dick

Von Nicole Freialdenhoven
19. November 2013

Um der grassierenden Adipositas-Epidemie Einhalt zu gebieten, denken immer mehr Länder über eine Strafsteuer auf zuckrige und fettige Lebensmittel nach.

In Deutschland gilt mittlerweile über die Hälfte der Bevölkerung als übergewichtig und so wird auch im Bundestags-Gesundheitsausschuss über eine "Kaloriensteuer" für Nahrungsmittel mit mehr als 275 Kalorien pro 100 Gramm nachgedacht.

Ein Großteil des Zuckerverbrauchs lässt sich auf Limonaden zurückführen

Der Pro-Kopf-Zuckerverbrauch liegt hierzulande bei etwa 36 Kilogramm pro Jahr. Davon entfallen sechs Kilogramm auf reinen Haushaltszucker, während 30 Kilogramm in verarbeiteten Lebensmitteln stecken.

Die mit Abstand zuckrigsten Lebensmittel sind Limonaden: Eine 0,33 Liter-Dose Cola enthält zum Beispiel 139 Kalorien oder 35 Gramm Zucker - 40 Prozent der empfohlenen Tagesdosis.

Süßstoff statt Zucker?

Süßstoffe, die auf chemischem Weg erzeugt werden, kommen dagegen mit weit weniger Kalorien aus, nicht zuletzt auch weil sie eine wesentlich höhere Süßkraft besitzen.

Der bekannte Süßstoff Saccharin enthält auf 100 Gramm lediglich 250 Kalorien. Zum Süßen einer Dose Cola Light müssen zudem nur wenige Milligramm beigesetzt werden.

Der Nachteil: Anders als Zucker hat Süßstoff keine sättigende Wirkung, so dass viele Menschen letztendlich viel mehr essen als wenn sie eine zuckerhaltige Mahlzeit zu sich genommen hätten. Dick wird also auch der Konsument von Light-Produkten.