Hunger und Sättigungsgefühl - Wie macht der Körper das eigentlich?

Meldet der Körper einen Mangel oder Überschuss, wird das Gehirn zum Koordinator beider Gefühle

Von Cornelia Scherpe
2. November 2015

Wer länger nichts gegessen hat, der bekommt Magenknurren und wer gerade einen vollen Teller geleert hat, der fühlt sich satt. Diese Gefühle sind den meisten vertraut, aber wie entstehen sie eigentlich? Ärzte und Ernährungswissenschaftler beschäftigen sich schon länger mit den Mechanismen des Körpers, die

  1. Hunger auslösen und
  2. Sättigung signalisieren.

Was genau im Organismus passiert, ist genial aufeinander abgestimmt.

Hunger und Heißhunger

Der Koordinator beider Gefühle ist das Gehirn. Meldet der Körper einen Mangel an Energie, gibt das Gehirn den Startschuss zum Hunger. Dafür werden Hormone produziert, die den Drang nach Essen steigern. So soll schnell neue Energie über die Nahrung aufgenommen werden.

Viele Menschen kennen dabei auch den Heißhunger auf etwas ganz bestimmtes. Tatsächlich ist der Organismus in der Lage, gezielt nach Energielieferanten zu fragen.

Das Sättigungsgefühl

Sobald genügend Nahrung aufgenommen wurde, reagiert das Gehirn erneut und lässt nun Hormone produzieren, die das klassische Sättigungsgefühl auslösen. An dieser Stelle hat das System allerdings eine Schwachstelle. Damit der Impuls zur Ausschüttung der Sättigungshormone kommt, muss im Magen ein bestimmtes Volumen an Inhalt erreicht sein.

Erst wenn mal also sprichwörtlich voll ist und die Magenwand sich ausdehnt, kommt das Gefühl. Der Körper misst demnach nicht die Menge der aufgenommenen Kalorien. Das bedeutet, dass eine große Menge Salat schneller satt macht, als ein Schokoriegel.

Wie entsteht Übergewicht?

Die Frage, warum immer mehr Menschen übergewichtig sind, lässt sich mit drei Dingen erklären.

  1. Zum einen nimmt der Mensch heute mehr Kalorien in kleinen Mengen auf und sammelt daher viel Energie auch bei kleinen Portionen an.

  2. Zum anderen überlisten viele ihr inneres Kontrollsystem, denn sie essen nicht mehr nur bei Hunger, sondern aus purer Lust. Das verändert den Organismus und führt schnell zum unkontrolliertem Naschen.

  3. Der dritte Fakt ist der schlechte Lebenswandel, bei dem kein Wert auf Sport gelegt wird. Der Körper benötigt wenig Energie und speichert daher das Überangebot beim Essen aus puren Appetit in Fettzellen ab.