Zu viel Salz ist ungesund, doch zu wenig auch

Auch wer zu wenig Natrium zu sich nimmt, hat ein erhöhtes Sterberisiko

Von Cornelia Scherpe
3. Februar 2015

Viele Menschen wissen, dass man mit dem Salzen von Speisen vorsichtig sein sollte. Wer zu viel Salz zu sich nimmt, der schadet damit der eigenen Gesundheit. Regelmäßig zu viel Natrium im Körper regt den Blutdruck übermäßig an und kann daher zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Doch sollte man dann aus Angst lieber so wenig Salz wie möglich konsumieren? Auf keinen Fall, sagen die Mediziner und warnen vor einer Überreaktion.

Wer nämlich zu wenig Salz zu sich nimmt, der schadet ebenfalls der Gesundheit, denn ohne Natrium kann der Mensch gar nicht leben. Die richtige Balance ist also entscheidend.

Eine aktuelle US-Studie hat versucht, das perfekte Mittelmaß zu finden und dafür eine Langzeituntersuchung mit 2.600 Freiwilligen durchgeführt. In den USA geht die Angst vor zu viel Salz so weit, dass die Empfehlung der American Heart Association bei gerade einmal 1,5 Gramm Natrium pro Tag liegt. Zum Vergleich: der durchschnittliche Erwachsene in Deutschland nimmt zwischen neun und zwölf Gramm Kochsalz pro Tag zu sich.

Ideal ist ein Konsum von 1,5 bis 2,4 Gramm Natrium pro Tag

Die Studienteilnehmer hatte man in drei Gruppen aufgeteilt. Ein Salzkonsum bis zu den empfohlenen 1,5 Gramm Natrium schafften nur elf Prozent. In Gruppe zwei befanden sich alle, die bis 2,3 Gramm blieben (30 Prozent) und die große Mehrheit von 59 Prozent war mit über 2,3 Gramm in Gruppe drei. Nach zehn Jahren der Laufzeit zeigt die Studie nun, dass zu wenig Salzkonsum alles andere als positiv ist.

Gruppe eins und Gruppe drei hatten ein ähnlich hohes Sterberisiko (34 und 35 Prozent), während es in der gemäßigten Natrium-Gruppe nur bei 31 Prozent lag. Auch die Gefahr für ein Herz-Kreislaufleiden war in Gruppe zwei am geringsten. Demnach sind 1,5 Gramm bis 2,4 Gramm Natrium am Tag ideal. Das entspricht 3,81 bis 6,1 Gramm Kochsalz.