Süßer Schwindel - Verbraucherzentrale rügt Produkte mit verstecktem Zucker

Von Dörte Rösler
18. März 2014

Die Verbraucherzentrale Hamburg wirft den Lebensmittelherstellern vor, den Zuckerkonsum anzuheizen. Viele Produkte würden als "zuckerfrei" deklariert, obwohl sie Süßungsmittel enthalten. Dieser Etikettenschwindel gefährde die Gesundheit der Kunden.

"Zuckerfrei" ist nicht gleich ohne Zucker

Statistisch ist der Verbrauch an Zucker in den letzten 40 Jahren konstant. In die Berechnung fließt nach Angaben der Verbraucherschützer aber nur klassischer Haushaltszucker ein.

Dabei sind in zahlreichen Lebensmitteln versteckte Zucker enthalten, etwa in Form von Glukosesirup, Maltodextrin oder Süßmolkenpulver, die den Zuckerkonsum unbemerkt erhöhen. Auch Produkte mit dem Aufdruck "ohne Zucker" oder "ungesüßt" enthielten zuckerhaltige Süßstoffe.

Die Verbraucherzentrale macht den erhöhten Verzehr gesüßter Lebensmittel für verschiedene gesundheitliche Probleme verantwortlich. Neben Übergewicht durch die hohe Energiedichte von zuckerhaltigen Lebensmitteln wird der Stoffwechsel durch starke Schwankungen des Insulinspiegels belastet.

Einen Großteil des Zuckers nehmen wir unbewusst auf

Die Verbraucherschützer fordern deshalb, die gesundheitlichen Risiken von Zucker genauer zu erforschen. Nach einer Empfehlung der WHO sollten Erwachsene maximal zehn Prozent der täglichen Kalorien in Form von Zucker zu sich nehmen. Für Männer sind dies rund 60 Gramm, für Frauen 50 Gramm.

Wer die süße Falle umgehen möchte, sollte bei allen Produkten einen kritischen Blick auf die Zutatenliste werfen. 83 Prozent des Zuckers nehmen wir unbewusst zu uns. Auch würzige Lebensmittel können hohe Süßkraft haben. So enthält mancher Krautsalat mehr als 10 Prozent Zucker, bei Soßenbinder, Essiggurken und Ketchup ist der Anteil noch höher.