Abnehmen dank DNA-Analyse? Vom Sinn und Unsinn der Nutrigenomik

Von Nicole Freialdenhoven
21. Februar 2014

Wenn es nach Wissenschaftlern und Konzernen geht, könnte jeder Mensch in Zukunft einen konkret auf sein Erbgut abgestimmten Ernährungsplan bekommen. In einem ersten Modellversuch, den die EU im Jahr 2011 unter dem Titel "Food4me" lancierte, gaben 1500 freiwillige Teilnehmer zunächst Blut- und Speichelproben für die Analyse ab und gaben Auskunft über ihre normalen Essgewohnheiten.

Außerdem mussten sie einen Sensor tragen, der ihre tägliche Aktivität maß. So konnten beispielsweise drei unterschiedliche Varianten eines Eiweiß-Gens namens Apolipoprotein E identifiziert werden. In der Variante ApoE4 löst dieses Gen einen hohen Cholesterinspiegel aus, der sich wiederum negativ auf Herz und Kreislauf auswirkt. Träger dieses Gens erhalten daher eine individuelle Ernährungsempfehlung mit ungesättigten Fettsäuren und cholesterinarmen Speisen, die bei ihnen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung mindert.

Gemischte Meinungen über die Nutrigenomik

Während die Befürworter der sogenannten Nutrigenomik hoffen, dass sich mit Hilfe der spezialisierten Ernährungsempfehlungen moderne Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Adipositas bekämpfen lassen, halten Kritiker die DNA-Analyse für sinnlos: Fettes Essen und Bewegungsmangel seien viel schwerwiegendere Gründe als die Gene.