HDL-Cholesterin kann Entzündungen aufhalten

Von Cornelia Scherpe
12. Dezember 2013

Beim Cholesterin unterscheidet man zwischen der "guten" und der "bösen" Sorte. Das LDL-Cholesterin kann dem Körper schaden, da es beispielsweise an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt ist. Das HDL-Cholesterin dagegen schützt den Organismus, indem es überschüssiges Blutfett aus dem Körper antransportiert.

HDL-Cholesterin wirkt auf Zellebene entzündungshemmend

Forscher haben nun auch auf zellularer Ebene verfolgen können, wie das HDL-Cholesterin Entzündungen in Blutgefäßen erfolgreich bekämpft und so die Gesundheit schützt. Die Schutzwirkung ist zwar bereits seit einiger Zeit bekannt, doch erst die moderne Wissenschaft macht es möglich, den Prozess auf molekularer Ebene nachzuvollziehen.

Gen lässt Fresszellen Eindringlinge unterscheiden

Dafür musste man zwei Jahre im Labor diverse Versuchsreihen durchführen. Man wollte herausfinden, welche Gene bei hohen Werten von HDL-Cholesterin aktiv oder inaktiv sind. In Fresszellen des Immunsystems wurde man schließlich fündig. Das Gen kümmert sich um das "Verbrecherregister" der Fresszellen. Es gibt Rezeptoren, die es möglich machen, dass zwischen "guten" und "bösen" Eindringlingen unterschieden werden kann.

Entzündung als Abwehrmechanismus

Handelt es sich um körperfeindliche Dinge, reagiert das Immunsystem. Es kommt zu Entzündungen, denn diese sind in erster Linie etwas Gutes. Auch wenn der Betroffene darunter leidet, ist es die Möglichkeit des Immunsystems, Erreger abzutöten, bereits infiziertes Gewebe zu vernichten und erst danach mit der Reparatur der Schäden zu beginnen. Das gefundene Gen stachelt das Immunsystem an, damit Entzündungen entstehen.

HDL-Cholesterin begrenzt Entzündung auf das Notwendige

Entzündungen können jedoch auch außer Kontrolle geraten und im schlimmsten Fall sogar zum Versagen von Organen führen. An dieser Stelle kommt das "gute" Cholesterin ins Spiel. Hat ein Mensch viel HDL-Cholesterin im Blut, kann das verantwortliche Entzündungs-Gen gebremst werden und folglich werden auch die Entzündungsprozesse nicht weiter beschleunigt als für die Gesundheit unbedingt notwendig.