Wie gesund ist Intervallfasten? Studien sehen positive Wirkung auf Stoffwechsel und Gewicht

Wissenschaftler der Univer­si­tät Graz haben sich in Studien mit der Wirkung des Intervallfastens befasst

Von Cornelia Scherpe
27. September 2019

Viele Menschen versuchen sich mindestens einmal im Leben am Intervallfasten, andere wollen ihrem Körper regelmäßig etwas Gutes damit tun. Die Meinungen über Sinn und Gefahr dieser Fastenmethode gehen auseinander. Gleich zwei aktuelle Studien bescheinigen der Methode jedoch eine positive Wirkung auf das Gewicht und den Stoffwechsel insgesamt.

Intervallfasten ist so beliebt, da die Regeln denkbar einfach sind. Ohne Kalorien zu zählen oder komplexe Diätpläne einzuhalten, dürfen die Fastenden zu bestimmten Zeiten gar nichts essen und zwischen zwei Fastenphasen hingegen soviel, wie sie wollen. Was manche Ernährungswissenschaftler als gesundheitsschädlich ansehen, wird von anderen befürwortet. Zwei Studien der Univer­si­tät Graz beziehen die Pro-Seite.

Gewichtsverlust und mehr Gesundheit

In der ersten Studie betrug die Dauer des Intervallfastens 36 Stunden. Die 30 Teilnehmer durften zwei Nächte und einen Tag nichts essen. Danach kamen zwölf Stunden, in denen alles gegessen und getrunken werden durfte, bevor der nächste Zyklus begann.

Nach vier Wochen hatten die Probanden im Schnitt 37,4 Prozent weniger Kalorien als bei normalem Essverhalten aufgenommen und dabei 3,5 Kilogramm verloren. Eingehende Untersuchungen der Männer und Frauen fanden zudem keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Es war sogar das Gegenteil der Fall, denn das "toxische" Fettgewebe war weniger geworden. Auch der Blutdruck der Probanden hatte sich verbessert und das Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sank laut Framingham-Score.

Gute Laborwerte

In einer daran angeschlossenen, zweiten Studie wurden die Laborwerte der 30 Freiwilligen ausgewertet. Alle betrieben nun seit sechs Monaten Intervallfasten. Ihre Werte wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, in der niemand einer Diät folgte.

Die in der ersten Studie bereits nach vier Wochen gefundenen Vorteile hatten sich über die folgenden Monate verstärkt. Zudem war ein wichtiger Entzündungsmarker deutlich zurückgegangen, was für eine langsamere Alterung des Organismus spricht. Auch die Cholesterinwerte waren bedeutend besser geworden. Stoffwechselrisiken wie eine vermindert aktive Immunabwehr oder ein Abbau der Knochensubstanz waren hingegen auch nach einem halben Jahr nicht erkennbar.