Studie zu Chelationstherapie bescheinigt der Methode nur gewisse Wirksamkeit

Von Cornelia Scherpe
15. April 2013

Die sogenannte Chelationstherapie gehört zu den Methoden der Alternativmedizin und hat sowohl Anhänger, als auch Gegner. Der Begriff Chelat ist eigentlich ein französisches Wort und kann am ehesten mit "umklammern" übersetzt werden. Das trifft es auch ziemlich genau auf den Punkt, denn bei der Therapie bekommen die Patienten spezielle Infusionen, die freie Radikale im Inneren binden und damit unschädlich machen sollen. Die Vergabe über die Venen ist für den Patienten unbedenklich und viele geben an, dass sie sich danach deutlich besser fühlen. Doch ist das nur ein Placeboeffekt?

Eine Studie aus den USA wollte es genau wissen und hat die Chelationstherapie unter die Lupe genommen. Man testete, ob es Menschen, die nach einem Herzinfarkt durch diese Methode den Körper reinigen wollten, wirklich besser ging. Man arbeitete gemeinsam mit 134 medizinischen Zentren und konnte so 1.708 Patienten betreuen. Im Schnitt lagen deren Herzinfarkt schon 4,5 Jahre zurück und sie waren inzwischen über 50 Jahre.

Alle erhielten insgesamt 40 Infusionen, wobei nur bei der Hälfte eine Chelationstherapie gemacht wurde und die übrigen ein Placebo bekamen. Als Endpunkt der Studie wurde ein Herz- oder Hirninfarkt, eine Angina oder das Versterben angesehen. Dies trat bei 222 der Behandelten und 261 der Nicht-Behandelten ein. Das entsprach 26 vs. 30 Prozent.

Daraus lässt sich also ein minimaler Vorteil der Chelationstherapie-Gruppe erkennen, allerdings ist der Unterschied von vier Prozent statistisch fast nichts. Zudem gibt es einige Mängel am Studienablauf, die die Ergebnisse ohnehin infrage stellen. So kam es beispielsweise mit 18 Prozent zu einer sehr hohen Abbruchrate.