Wer abnehmen will, sollte seine Hauptmahlzeit vor drei Uhr nachmittags einnehmen

Wissenschaftler streiten über die Wichtigkeit des Nahrungsaufnahmezeitpunktes zur Gewichtsabnahme

Von Ingrid Neufeld
7. Februar 2013

Wer seine Hauptmahlzeit vor drei Uhr nachmittags genießt, kann schon dadurch Gewicht verlieren. Denn spätes Essen macht eine Gewichtsabnahme schwieriger. Das belegt eine spanische Studie, die herausfand, dass Menschen unabhängig von der Kalorienzahl dadurch abnehmen können.

Spätesser im Nachteil?

Dafür wurden fünf Monate lang 420 übergewichtige Testpersonen untersucht, die im Schnitt 42 Jahre alt waren. Die Studie bestand aus gleich vielen Männern und Frauen. Sie durften am Tag nur 1400 Kalorien essen und 40 Prozent davon zu Mittag zu sich nehmen. Die Personen, die vor 15.00 Uhr zu Mittag aßen, reduzierten ihr Gewicht um 11 Kilogramm, während die Spätesser nur 8,5 Kilo schafften.

Beide Gruppen waren ähnlichen körperlichen Belastungen ausgesetzt und schliefen auch ähnlich lange. Diese Faktoren spielten also bei der Gewichtsreduktion keine Rolle. Es kommt also entscheidend mit darauf an, wann wir essen.

Auch frühere Tierstudien belegten die Wichtigkeit des Nahrungsaufnahmezeitpunktes. Die spanische Studie hat dies jetzt auch für den Menschen belegt. In der Studie kam auch ans Licht, dass Frühstücksmuffel weniger Gewicht abnahmen. Wenn die Nahrungsaufnahme nicht synchron mit dem Wach-Schlaf-Rhythmus geht, kommt eine wichtige Regulation durcheinander, was sich dann auch negativ auf das Körpergewicht auswirkt.

Bewegung und Kalorienzahl

Doch bei dieser These sind sich nicht alle Wissenschaftler einig. Manche bestreiten, dass der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme tatsächlich so wichtig ist. Durch die Studie ist zwar ein Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahmezeitpunkt und Gewichtsverlust erkennbar, doch für manche Wissenschaftler ist das kein ursächlicher Zusammenhang.

Für Abnahmewillige gilt in jedem Fall, an der Sache dran zu bleiben. Wichtig ist darüber hinaus, was wir essen. Zur Gewichtsabnahme trägt die Reduzierung der Kalorienzahl genauso bei wie mehr Bewegung.