"G-Free": Was hinter der neuen Diätform steckt

Von Katharina Cichosch
19. Juni 2012

Wer unter Zöliakie, einer Überempfindlichkeit gegen bestimmte Lebensmittel leidet, der sollte auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten. Enthalten ist Gluten zum Beispiel in Brot und Backwaren, denen es als sogenanntes Klebereiweiß zu seiner besonderen Konsistenz verhilft. Darüber hinaus wird Gluten jedoch gern auch Fertigprodukten zugesetzt.

Doch was bringt ein Glutenverzicht eigentlich, wenn man das Klebereiweiß normaler Weise gut verträgt? Hollywood-Stars machen´s aktuell vor - sie setzen auf die "G-Free Diet", die glutenfreie Diät, und möchten damit in erster Linie abnehmen. Was im Einzelfall sogar funktionieren kann; allerdings aus völlig anderen Gründen: Denn wer in erster Linie auf Brot und Backwaren verzichtet, der ernährt sich automatisch kohlenhydratarm - was aus Sicht von Ernährungsexperten nicht empfehlenswert ist, aber gerade zu Beginn einer Ernährungsumstellung die Pfunde purzeln lassen kann. Auch der Verzicht auf Tütensuppen und Co. kann erst einmal positiv sein, wenn hierfür frisch zubereitete Gerichte auf dem Speiseplan stehen.

Grundsätzlich aber kann eine glutenfreie Ernährung ohne medizinische Notwendigkeit auch dazu führen, dass zu wenig Kohlenhydrate und zu viel Fett aufgenommen wird. Der Diät-Effekt wäre somit dahin. Überhaupt sind hochwertige Kohlenhydrate wichtig, um den Energie-Haushalt in Schwung zu halten. Nicht umsonst setzen Zöliakie-Betroffene heute gern auf Spezialprodukte, die Getreide ohne Gluten enthalten und ansonsten ernährungsphysiologisch nahezu gleichwertig sind. Ein Verzicht auf Gluten aus Lifestyle-Gründen ist deshalb definitiv nicht zu empfehlen.