Silber lindert zwar Brandwunden - schädigt aber auch das Gewebe

Von Ingrid Neufeld
28. Dezember 2012

Wer Brandwunden erlitten hat, benötigt schnelle Hilfe. Salben können Schmerzen lindern. Viele Salben enthalten Silber, das antibakteriell wirkt.

Jetzt hat ein Forscherteam unter Leitung von Professor Stephan Barcikowski von der Universität Duisburg-Essen herausgefunden, dass Silber menschliche Gewebezellen schädigt. Die keimtötende Wirkung ist zwar unbestritten, allerdings werden bei der entsprechenden Dosierung auch Fibroblasten beeinträchtigt. Fibroblasten sind Zellen, die eine wichtige Rolle bei der Synthese der Interzellularsubstanz spielen und deshalb für die Heilung wesentlich sind.

Werden die Proben außerdem mit Albumin angereichert, wird die antibakterielle Wirkung von Silber gedämpft. Albumin ist ein Eiweiß, das in Wunden durch das Blut auf natürliche Weise vorkommt.

Der Zusatz ist also kontraproduktiv, da die Heilwirkung eingeschränkt wird, die Zellschädigung jedoch trotzdem bleibt. Darum wird jetzt anderes Material für die Wundheilung unter die Lupe genommen, wie Eisen, Zink und Magnesium.