Verletzte Herzmuskeln - Patienten sollen mit ihren eigenen Hautzellen therapiert werden

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Durch diverse Krankheiten kann es zu einer Schwächung des Herzmuskels kommen. Das führt zu einer Herzinsuffizienz, denn der Muskel hat nicht mehr die volle Kraft zum Arbeiten. Diese Herzschwäche kann den Alltag sehr belasten, denn jede Anstrengung verlangt bei schwacher Pumpleistung dem Körper zu viel ab. Um verletzte Herzmuskeln wieder aufzubauen, will man in der Medizin mit einer neuen Methode arbeiten. Den Patienten sollen die eigenen Hautzellen helfen.

Indem man ihnen die Zellen entnimmt, im Labor bearbeitet und zu Muskelgewebe umbaut, soll das Herz wieder gestärkt werden. Da die veränderten Zellen vom Betroffenen selbst kommen, sollten auch keine Abstoßreaktionen auftreten, wenn man sie einpflanzt. Bisher findet diese Methode in der Praxis noch keine Anwendung, doch das Verfahren hat Studien zufolge Zukunft. In ersten Versuchen wurden Hautzellen von zwei Patienten so verändert, dass sie funktionierende Herzzellen wurden. Ihre Programmierung war so erfolgreich, dass sie sich in schlagende Muskelzellen verwandelten.

Auch die Einpflanzung bei Versuchstieren stellte sich als machbar heraus. Das neue Gewebe wurde von den Herzmuskeln der Tiere angenommen und in den Zellverband integriert. Da man die genauen Risiken und eventuellen Nebenwirkungen beim Menschen noch nicht kennt, ist bisher noch offen, ob diese Methode in der Kardiologie schon bald Anwendung finden wird.