Ohne Umwege - Forscher machen aus tierischen Haut- erstmals direkt Herzzellen

Von Ralph Bauer
1. Februar 2011

Ein Durchbruch bei der Behandlung von Parkinson, Herzkrankheiten, Alzheimer und auch Krebs könnte US-Forschern gelungen sein. Sie verwandelten Haut- ohne den Umweg über embryonale Stammzellen in Herzellen. Im britischen Fachblatt "Nature Cell Biology" beschrieben die Wissenschaftler, wie ihnen das gelungen ist.

Demnach bauten sie in Mäusezellen vier bereits bekannte Gene ein, die bisher genutzt wurden, um ausgewachsene Zellen zurückzuprogrammieren. Nach deren Deaktivierung gaben sie den Zellen mittels spezieller Wachstumsfaktoren das Signal, sich in Herzzellen zu verwandeln. Dies gelang auch und zwar statt bisher in vier bis fünf Wochen in 11 Tagen.

So lassen sich nach Angaben der Forscher Haut- auch in Gehirnzellen oder solche der Bauchspeicheldrüse umwandeln, ohne den umstrittenen Weg über embryonale Stammzellen gehen zu müssen. Wann die bisherige gut 20-jährige Forschung rund um Stammzellen in eine breit anwendbare Therapie münden wird, ist nach Einschätzung von Experten aber noch offen.