Regeneration der Zähne - Eine Laserbehandlung regt die Heilung an

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2014

Der Zahn besteht aus verschiedenen Schichten. Während sich beispielsweise einmal verloren gegangener Zahnschmelz nicht wiedergewinnen lässt, besitzen andere Zahnschichten durchaus Stammzellen und können heilen. Einen wesentlichen Teil des Zahns nennt der Arzt "Dentin". Umgangssprachlich spricht man auch vom Zahnbein. Durch die sogenannte Biomineralisation kann verloren gegangenes Dentin bei jedem Menschen neu gebildet werden.

Dentin Bildete sich nach Low-Level-Lasertherapie

Nun haben Forscher nachgewiesen, dass eine Lasertherapie des Zahns diesen Prozess effektiv triggern kann. Dafür muss das Zahnmark (Zahnpulpa) bestrahlt werden. Der Laser stimuliert die dort sitzenden Stammzellen und es kommt zur Bildung von Dentin.

Die Wirksamkeit dieser Methode haben die Forscher bereits bei Ratten bewiesen. Dafür nahmen sie Tiere mit gesunden Zähnen und bohrten winzige Löcher hinein. Anschließend wurde der Laserstrahl so eingestellt, dass er durch das offene Loch hindurch ging und direkt auf das Zahnmark traf. Nach der Bestrahlung verschloss der Zahnarzt vor Ort die Löcher. Nach drei Monaten wurden Röntgenbilder vom Gebiss der Tiere angefertigt und die Zahnsubstanz unter dem Mikroskop betrachtet, um die Zahngesundheit zu untersuchen. Dabei wurde deutlich, dass sich auffallend viel Dentin gebildet hatte. Es war also zu einer Heilung im Inneren des Zahns gekommen, was ganz klar mit einer Wundheilung gleichgesetzt werden kann.

Diese Form der Low-Level-Lasertherapie könnte bei Menschen künftig vor allen Dingen bei der Zahnwurzelbehandlung eine große Rolle spielen. Auch für die Behandlung einer Parodontose möchten die Forscher darauf zurückgreifen. Allerdings müssen erst eine Reihe von Probandenstudien durchgeführt werden. Da die Bestrahlung mit derart niedrig eingestelltem Laser als sehr sicher gilt, hoffen die Forscher schon bald mit Freiwilligen beginnen zu können.