Schiefe Zähne - ein Nebeneffekt der menschlichen Gehirnentwicklung?

Von Dörte Rösler
23. April 2014

Es ist nur ein schwacher Trost - aber bei Wissenschaftlern gilt die Zahnspange als Zeichen für herausragende Intelligenz. Im Laufe der Evolution ist unser Gehirn so gewachsen, dass der Kiefer schrumpfen musste. In der Folge blieb einfach nicht genug Platz für 32 Zähne.

Zu enger Kiefer ist Folge der Evolution

In so manchem Mund stehen die Beißer dichtgedrängt. Um sie wieder in Reih und Glied zu bringen, investieren wir viel Geld und etliche Sitzungen beim Kieferorthopäden. Jeder Millimeter zählt. Dabei ist das Platzproblem im Kiefer nur ein Nebeneffekt der Evolution.

Im Vergleich von 134 Tierarten haben Evolutionsbiologen festgestellt, dass überall da, wo das Gehirn gewachsen ist, die Zähne schiefer wurden. Zur Erklärung nennen die Forscher im Wesentlichen zwei Argumente:

  1. Statt seiner kräftigen Zähne setzte der Homo sapiens zunehmend Werkzeuge ein - die Kauleiste wurde kleiner.
  2. Damit das wachsende Gehirn Platz hatte, verknöcherte der Schädelknochen immer später und bot dadurch weniger Halt für eine kräftige Kaumuskulatur - folglich bildete sich der Kiefer zurück.