Spinale Stenose mit Steroiden therapieren: Studie sieht wenig Nutzen

Von Cornelia Scherpe
31. Juli 2014

Bei einer spinalen Stenose ist der Kanal zwischen zwei Wirbeln verengt. Oft handelt es sich dabei um eine Verengung im Lendenwirbelbereich. Die Krankheit ist meist ein Anzeichen für den fortschreitenden Alterungsprozess und betrifft entsprechend vermehrt Senioren. Die Beweglichkeit wird stark eingeschränkt und es kommt zu mittleren bis starken Schmerzen.

Als Therapie setzen viele Ärzte auf die Injektion von Steroiden. Diese sollen die Entzündungen vor Ort abschwellen lassen und damit für mehr Platz sorgen. Die Schmerzen sollten sich entsprechend verringern und die Beweglichkeit zunehmen. Fakt ist jedoch, dass es bisher keine Studien gibt, die diese Wirkungsweise wirklich belegen.

Besserungen im Schmerzempfinden und in der Beweglichkeit

Diese Lücke wollte man schließen und führte eine Untersuchung bei 400 Patienten durch. Alle litten nachweislich an einer spinalen Stenose und wurden nun in zwei Gruppen unterteilt. 200 erhielten ein Lokalanästhetikum und dazu das Steroid "Glukokortikoid". Bei der übrigen Hälfte verzichtete man auf das Hormon und verabreichte nur das Lokalanästhetikum.

Nach sechs Wochen wurden die Patienten erneut untersucht und dabei zum einen nach dem subjektiven Schmerzempfinden gefragt und zum anderen die Beweglichkeit getestet. In beiden Gruppen war es zu deutlichen Besserungen gekommen. Die Schmerzen hatten auf der Messskala unter dem Steroid um 2,8 Punkte und unter dem alleinigen Lokalanästhetikum um 2,6 Punkte abgenommen. Der Wert war also vergleichbar. Dies war bei der Verabreichung eines Schmerzmittels in beiden Gruppen auch durchaus zu erwarten gewesen.

Nutzen ist kleiner als erwartet

Doch auch die Beweglichkeit hatte sich bei allen ähnlich gebessert. Der RMDQ-Score hatte sich unter der Kombination aus Steroid und Schmerzmittel um 4,2 Punkte und nur unter Schmerzmittel um 3,1 Punkte verbessert. Die Steroid-Injektion ist demnach zwar wirksam, bringt aber nicht den großen Nutzen, den man ihr bisher immer zuschrieb.