Die Bauch-Hirn-Achse und ihre Macht

Wenn man Schmertterlinge oder Wut im Bauch hat, kann das auf den Magen schlagen

Von Cornelia Scherpe
7. Januar 2015

Fast jeder kennt das Gefühl der "Schmetterlinge im Bauch", trifft "Bauchentscheidungen" und Ärger schlägt irgendwie auf den Magen.

All diese Sprichwörter und Beschreibungen haben ihre volle Berechtigung, denn tatsächlich ist der Bauch viel mehr als nur der Magen-Darm-Trakt, der sich um die Nahrung kümmert.

Das Gehirn im Bauch

Welche Macht von unserem Magen und dem übrigen Verdauungsabschnitten ausgeht, erforschen Wissenschaftler immer eingängiger. Viele Experten sind sogar schon zu dem Schluss gekommen, dass der Darm eine Art zweites Gehirn ist.

Natürlich ist dies nicht im eigentlichen Sinne zu verstehen, doch die vielen Nerven im Verdauungstrakt und die Signale, die ausgesendet werden, haben einen großen Einfluss auf den gesamten Organismus.

Signale des Magen-Darm-Trakts

Magen und Darm verfügen über Sensoren, mit denen angezeigt wird, welche Zusammensetzung der ankommende Nahrungsbrei hat. Es ist also eine Form des natürlichen Monitorings.

Gleichzeitig kontrollieren Sensoren, wie gesättigt der Körper ist und leiten diese Information an das Gehirn weiter.

Unser "Gehirn im Bauch" passt aber auch auf, wie der Blutfluss am idealsten zirkulieren soll und unterrichtet umliegende Organe über seine aktuelle Verfassung. Dabei wird "besprochen" welche aufgenommen Stoffe weitergeleitet werden und welche besser nicht.

Kommunikation der Bauch-Hirn-Achse

Forscher konnten inzwischen sogar nachweisen, dass die Nervenzellen im Gehirn und im Darm verblüffend ähnlich aufgebaut sind und auch ihre jeweilige Schaltzentrale gleich bedienen. In gewisser Weise ist der Darm also wirklich ein zweites Gehirn.

Beide Hirne sind miteinander verbunden, weshalb man auch von einer Bauch-Hirn-Achse spricht. Allerdings ist die Kommunikation eher einseitig: zu 90 Prozent gehen die Informationen vom Darm ans Gehirn und nur zehn Prozent kommen vom Hirn und richten sich an den Darm.