Scheidenzäpfchen nach einer Blasenentzündung sind nicht unbedingt sinnvoll

Blasenentzündung - Bei der Antibiotikabehandlung ist auf die Ernährung und Intimhygiene zu achten

Von Melanie Ruch
24. November 2010

Meistens sind vor allem Frauen von einer Blasenentzündung betroffen. Diese kann leicht mit Antibiotika behandelt werden. Die Antibiotika greifen dabei aber auch oft gesunde Mikroorganismen an, so zum Beispiel die Döderlein-Bakterien, die die Scheidenflora aufrechterhalten und dafür sorgen, dass keine Infektionen auftreten. Werden diese Bakterien zerstört, ist die Scheide besonders anfällig für Folgeinfektionen wie beispielsweise Vaginalpilze.

Scheidenmilieu regeneriert sich in der Regel von selbst

Viele Frauen nehmen daher im Anschluss an die Antibiotikabehandlung sogenannte Scheidenzäpfchen, um die Scheidenflora wieder herzustellen. Doch diese Zäpfchen sind nicht unbedingt immer sinnvoll, weiß Dr. Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte.

Scheidenzäpfchen eignen sich vor allem für Frauen, die häufiger von Infektionen betroffen sind und daher auch regelmäßig Antibiotika einnehmen. In der Regel regeneriert sich das saure Scheidenmilieu nämlich von selbst.

Auf Ernährung und Hygiene achten

Anstatt also gleich Präparate aus der Apotheke zu kaufen, rät Dr. Albring den Frauen eher auf ihre Ernährung und die richtige Intimhygiene zu achten. Während der Antibiotikabehandlung ist es wichtig auf süße Lebensmittel und Getränke, sowie Weißmehlprodukte zu verzichten, da sich die Pilze davon ernähren.

Bei der Hygiene im Intimbereich ist es vollkommen ausreichend wenn Frau ihre Scheide lediglich mit warmen Wasser abspült. Auf Duschgel, Seife und Waschlappen hingegen sollte gänzlich verzichtet werden, da sie die Scheidenflora angreifen beziehungsweise Bakterien in die Scheide tragen.

Außerdem ist es wichtig, genau wie beim Toilettenbesuch, den After nicht in Richtung Scheide zu reinigen, damit keine Darmbakterien eindringen können.