England - Weltweit erster Fall von Tetrachromatie entdeckt

Von Melanie Ruch
26. Juni 2012

In England konnten Forscher bei einer Frau den weltweiten ersten Fall von Tetrachromatie, auch bekannt als Vielfarbsichtigkeit, nachweisen. Demnach kann die Britin bis zu 99 Millionen mehr Farbabstufungen unterscheiden als normalsichtige Menschen, die in der Regel nur 10.000 bis 20.000 Farbabstufungen sehen können.

Verursacht wird dieses Phänomen durch eine zusätzliche Art von farbempfindlichen Fotorezeptoren auf der Netzhaut, die wahrscheinlich infolge einer Mutation des X-Chromosoms entstanden ist. Von diesen sogenannten Zapfen auf der Netzhaut besitzen Menschen normalerweise drei. Die Britin jedoch vefügt über vier.

Wissenschaftler vermuten, dass rund 12% aller Frauen eine Tetrachromatie haben. Bei Frauen sei die Wahrscheinlichkeit einer Tetrachromatie wesentlich höher als bei Männern, da die Gene für den Rot-Grün-Rezeptor nachweislich auf dem X-Chromosom liegen und Frauen im Gegensatz zu Männern zwei X-Chromosomen besitzen.