Das Gehirn weiß, ob es schmeckt: Aktivitätsmuster der Nervenbahnen identifiziert

Forscher messen Gehirnströme, die das Geschmacksempfinden von der Zunge zum Gehirn weiterleiten

Von Nicole Freialdenhoven
9. April 2015

Mit einem Blick in das Gehirn lässt sich erkennen, ob eine Person gerade etwas Süßes zu sich nimmt, etwas Salziges oder Saures. Forscher des Deutschen Institutes für Ernährungsforschung (DlfE) gelang es nun mit Hilfe der Elektroenzephalografie (EEG) die Gehirnströme zu messen, die das Geschmacksempfinden von der Zunge zum Gehirn weiterleiten. Sie beobachteten dabei, dass es lediglich 175 Millisekunden dauert, bis die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge ihre Informationen an das Gehirn weitergegeben haben.

Die fünf Geschmacksrichtungen

Im Mund wurden fünf verschiedene Geschmacksrezeptoren ermittelt, die jeweils für eine der fünf Geschmacksqualitäten

  1. Süß
  2. Salzig
  3. Sauer
  4. Bitter oder
  5. Umami

zuständig war. Sobald sich ein Geschmacksstoff an diesen Rezeptoren bindet, wird das Signal blitzschnell an das Gehirn weitergeleitet. Außerdem konnten sie feststellen, dass das menschliche Großhirn bestimmte subjektive Geschmacksempfindungen speichert.

Einfluss auf das Ernährungsverhalten

Als nächstes wollen die Forscher herausfinden, ob sich aus den Aktivierungsmustern im Gehirn voraussagen lässt, wie appetitlich bestimmte Geschmacksreize wahrgenommen werden. Sie hoffen, dass ihre Forschungen dazu beitragen können, einem ungesunden Ernährungsverhalten entgegen zu wirken, das zu Übergewicht führt oder zu Essstörungen wie Magersucht.