Gelangen Nanomaterialien durch die Schleimhäute im Mund?

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2012

Die Schleimhäute unseres Körpers sind keineswegs ein komplett dichtes Gewebe, sondern durch die Häute können diverse Stoffe in den Körper aufgenommen werden. Die Frage ist nun, können auch Nanomaterialien durch die Schleimhäute gelangen? Eine Forscherin hat sich damit auseinander gesetzt und versucht die Frage erstmals für die Mundschleimhaut zu beantworten. Sie will ein erstes Modell entwickeln, um die genauen Gefahren aber auch den medizinischen Nutzen zu ermitteln.

Wir müssen bedenken, dass die winzigen Nanopartikel inzwischen Teil unseres täglichen Lebens sind. Sie befinden sich in Speisen ebenso wie in Pflegemitteln für Haut und Haar und sogar in der Zahnpasta. Die Frage, ob die kleinen Partikel am ersten Barrieresystem des Körpers - der Mundschleimhaut - vorbei können, hat noch niemand geklärt. Das ist fast schon fahrlässig, da man bei dem häufigen Einsatz der Nanopartikel damit gar nicht abschätzen kann, welchen Schaden sie auf Dauer vielleicht anrichten. Diese Wissenslücke will die Forscherin nun schließen.

Dabei soll das entstehende Modell auch der Entwicklung neuer Medikamente dienen, sollte sich herausstellen, dass man die Nanomaterialien sehr gut durch die Mundschleimhaut schleusen kann. Genaue Daten zur Durchlässigkeit werden in naher Zukunft, spätestens 2013, erwartet.