Nicht jede Schilddrüsenoperation ist sinnvoll - oft wird zu schnell operiert

Von Ingrid Neufeld
11. März 2013

Wenn in Deutschland ein Patient zum Arzt geht und dort eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt wird, lassen sich viele Patienten auch operieren. Deutsche haben Angst vor Krebs, während in den USA und in Großbritannien zwei- bis viermal weniger häufig operiert wird.

100.000 Schilddrüsen sind es jährlich, die in Deutschland teilweise oder ganz wegoperiert werden. Das entspricht einer drei- bis achtmal höhere Operationsrate als in den USA oder Großbritannien. Trotzdem sind Schilddrüsenkrebserkrankungen bei uns nicht häufiger als in den dortigen Ländern. Also gibt es offensichtlich zu viele unnötige Operationen.

Meist wird wegen einer Schilddrüsenvergrößerung operiert. Da sich aus einem dort befindlichen Knoten Krebsgeschwüre entwickeln könnten, wird häufig vorschnell operiert. Doch man kann auch mit Jod und Schilddrüsenhormonpräparaten behandeln. Auch eine Radiojodtherapie kommt in Frage.