Fukushima: Immer mehr Kinder mit Erkrankungen an der Schilddrüse

Von Ingo Krüger
12. Juli 2012

Umweltschützer beklagen den sorglosen Umgang japanischer Behörden mit den Folgen der Atomkatastrophe im AKW Fukushima. So seien viel mehr Kinder durch radioaktive Strahlung erkrankt als offiziell zugegeben.

Allein in der Präfektur, in der das Atomkraftwerk liegt, hätten bereits 35 Prozent der etwa 38 000 untersuchten Kinder Knoten in der Schilddrüse, so die Organisation Global 2000 aus Österreich. Während das nationale japanische Strahlenschutzinstitut behauptet, dass die Belastung unter dem Grenzwert von 100 Millisievert liege und damit ungefährlich sei, geht die Weltgesundheitsorganisation WHO davon aus, dass selbst bei einem Grenzwert für Kinder unter 10 Millisievert Strahlenschäden auftreten können.

Gewöhnlich sind Schilddrüsenknoten bei Kindern recht selten, lediglich zwischen 1,5 bis 3 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Global 2000 kritisiert, dass der Zusammenhang von Strahlenbelastung und dem Auftreten von Schilddrüsenknoten bei Kindern lange bekannt sei. Dennoch hätten japanische Verantwortliche weitere Untersuchungen als unnötig bezeichnet.