Die Folgen von Fukushima: Schilddrüsenkrebs in der verstrahlten Region stark gestiegen

Von Nicole Freialdenhoven
7. März 2014

Drei Jahre nach dem Störfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima sind allmählich die ersten gesundheitlichen Langzeitfolgen der atomaren Verstrahlung zu sehen: So stieg die Zahl der Schilddrüsenkrebs-Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren stark an: Kamen vor dem Störfall lediglich 0,35 Fälle auf 100.000 Einwohner, sind es nun 13 Fälle, berichtete die Ärztevereinigung IPPNW.

Medizinische Versorgung in Fukushima kritisiert

Die internationale Vereinigung kritisierte die "Mauer des Schweigens" die die japanischen Behörden um Fukushima errichtet habe. So dürfen die Krebs-Screenings in der Region nur von speziell ernannten Ärzten durchgeführt werden und häufig werden Behandlungen nicht von den Krankenkassen bezahlt. Weiterführende Untersuchungen werden nach dem Motto "wer nicht sucht, findet auch nicht" abgeblockt.

Auch die Situation der Arbeiter, die das verstrahlte Kraftwerk aufräumen sollen, sei bedenklich: Bei lediglich 15 Prozent von ihnen handele es sich um festangestellte Mitarbeiter des Energiekonzerns Tepco, die eine ausreichende medizinische Betreuung erhalten. Bei den anderen handele sich um Tagelöhner, die über Subunternehmen angestellt seien und oft nicht regelmäßig auf mögliche Strahlenschäden untersucht würden.