Samenspender werden: Die Anforderungen sind hoch, die Bezahlung mau

Rechtliche Risiken und hohe Anforderungen machen es deutschen Samenspendern nicht leicht

Von Dörte Rösler
30. Januar 2015

Samenspende als Nebenjob? In den USA können Männer mit ihren Spermien tatsächlich gutes Geld verdienen. In Deutschland liegen die Hürden für potentielle Spender allerdings hoch, und die Entlohnung ist mit rund 100 Euro pro Spende eher mau. Zudem birgt die anonyme Zeugung einige rechtliche Risiken.

Anforderungen an Spender

Wer Samen spenden möchte, muss einige medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen. Ausgeschlossen sind Männer mit

Neben Tests zu erblichen Krankheiten, aktuellen Infektionen und Allergien untersuchen die Fertilitätskliniken außerdem die Spermienqualität. Nur jeder siebte Spender liefert ausreichend viele und robuste Spermien, die auch nach dem Auftauen noch befruchtungsfähig sind. Achtung: ist die Spende nicht verwertbar, gibt es auch kein Geld.

In einem umfangreichen Fragebogen müssen Spendenwillige außerdem Auskünfte über ihren Lebensstil erteilen. Wie viel Alkohol trinken Sie, wie ernähren Sie sich? Starke Raucher werden abgelehnt, ebenso wie Männer mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Das Aussehen ist dagegen weniger wichtig.

Rechtliche Aspekte

Seit 2007 müssen sämtliche Unterlagen im Zusammenhang mit einer Samenspende 30 Jahre lang aufbewahrt werden. So können die gezeugten Kinder noch bis ins Erwachsenenalter erfahren, wer ihr biologischer Vater ist.

Das Recht auf Auskunft haben nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs schon Minderjährige. Die Spender hingegen haben keinen Anspruch auf Anonymität - auch wenn die Klinik ihnen etwas anderes zugesichert hat.

Unterhaltsklagen haben Spender zwar weniger zu befürchten. Sollte ein Sprössling innerhalb einer Frist von zwei Jahren nach der Volljährigkeit die Vaterschaft des "Wunschvaters" anfechten und die biologische Vaterschaft vom Gericht bestätigen lassen, kann er aber theoretisch sein Studium vom Spender finanzieren lassen. Auch Erbansprüche sind denkbar.