Mit der Nase auf Partnersuche

Pheromone ermöglichen eine unbewusste biochemische Kommunikation zwischen Lebewesen

Von Ingo Krüger
9. Mai 2011

Wenn sich zwei Personen nicht mögen, umschreibt der Volksmund dies gern mit dem Spruch: "Die können sich nicht riechen." Wörtlich genommen trifft das auf Menschen aber überhaupt nicht zu. Im Gegenteil. Forscher der chinesischen Academy of Sciences in Peking fanden heraus, dass Menschen in der Lage sind, über den Geruch das Geschlecht einer anderen Person zu bestimmen.

Pheromone

"Schuld" an dieser Begabung sind geruchlose Pheromone. Pheromone sind Botenstoffe, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen dienen. So finden Insekten dank der Pheromone ihre Geschlechtspartner. Andere Tiere markieren mit ihnen ihre Territorien oder nutzen sie zur Auffindung ihrer Nester und Futterplätze. Bei Säugern ist die Wirkung der Pheromone schwächer als bei Insekten.

Die Duftstoffe sind unsichtbar, geruchlos und wirken vor allem im Unterbewussten. So erkannten die Probanden in der Studie der chinesischen Wissenschaftler dank der Pheromone das Geschlecht einer Person, auch wenn sie von ihr nur die Umrisse sahen. Selbst wenn sie die Botenstoffe gar nicht wahrgenommen hatten.

Wen Zhou, Leiter des Forscherteams, erklärte, dass die Studie ergeben habe, dass die menschliche Nase mehr Aufgaben übernehme als bisher bekannt.