Pupillen reagieren auf erwartete Lichtveränderung - auch wenn diese gar nicht eintritt

Von Cornelia Scherpe
27. Januar 2012

Ändert sich das Licht um uns herum, reagieren unsere Augen. Bei zunehmender Dunkelheit weiten sich die Pupillen, damit möglichst viel des restlichen Lichtes aufgenommen werden kann. Bei Helligkeit ziehen sie sich zusammen, damit wir nicht so schnell geblendet werden. Dieser Reflex ist uns angeboren und wird nicht willentlich gesteuert.

Forscher haben nun die interessante Entdeckung gemacht, dass dieser Reflex auch dann eintritt, wenn das Gehirn eine Veränderung des Lichtes nur erwartet. Allein die Erwartungshaltung führt demnach zum Verengen oder Weiten der Pupille. Man erkannte dies im Experiment mit Freiwilligen.

Die Probanden mussten sich Testgrafiken ansehen, die auf optischen Illusionen aufbauten. Sie sahen Bilder, auf denen vermeintlich dunkle Flächen eingezeichnet waren und auch helle. In Wahrheit waren alle Flächen gleich hell, doch für das menschliche Auge wirken einige unterschiedlich, sobald kleine Farbflecken in die größeren Flächen eingezeichnet werden. Man zeigte den Probanden die Bilder und kontrollierte dabei den Pupillenreflex. Obwohl es keinen Anlass dazu gab, reagierten die Pupillen auf die nicht vorhandenen Unterschiede, nur weil das Gehirn diese erwartet hatte.