Die Pupille - Ist für die Regulation des Lichteinfalls zuständig

Als Pupille bezeichnet man das Sehloch des menschlichen Auges. Durch sie kann das Licht das Innere des Auges erreichen.

Von Jens Hirseland

Unter der Pupille versteht man das Sehloch des Auges, das von der Iris (Regenbogenhaut) eingefasst wird. Mithilfe der Pupille kann das Licht zum Inneren des Auges und zur Retina (Netzhaut) vordringen. Durch die Vergrößerung oder Verkleinerung der Pupille, was man als Pupillomotorik bezeichnet, wird vom Auge der Lichteinfall auf die Netzhaut gesteuert.

Zu erkennen ist die Pupille als ein schwarzer Kreis, der sich in der Mitte des Auges befindet. Es handelt sich bei ihr um eine Aussparung des runden Irisgewebes.

Die Größe der Pupille lässt sich durch Zusammenziehen der Irismuskulatur erweitern. So kann ihr Durchmesser je nach Lichteinfall zwischen 1,5 und 8 Millimetern betragen.

Aufgaben

Gemeinsam mit der Iris fungiert die Pupille als Blendenmechanismus des Auges. Sie entspricht also in etwa der Blende einer Kamera. Durch den Blendenmechanismus lässt sich der Lichteinfall auf die Netzhaut steuern.

Für die Einstellung der Weite und der Form der Pupille sorgen zwei glatte Muskeln der Regenbogenhaut. Dabei handelt es sich um den Schließmuskel (Musculus sphincter pupillae), durch den die Pupille verengt wird und den Pupillenerweiterer (Musculus dilatator), durch den die Pupille erweitert wird.

Kommt es zur Pupillenverengung, wird auch die Tiefenschärfe erhöht. Des Weiteren werden bei einer engen Pupille Strahlen, die sich am Rand befinden, ausgeblendet, was ebenso für mehr Schärfe sorgt.

Die Pupille steuert den Lichteinfall auf die Netzhaut
Die Pupille steuert den Lichteinfall auf die Netzhaut

Veränderung der Pupillengröße

Über den Sehnerv (Nervus opticus) wird intensiver Lichteinfall an das Gehirn weitergegeben. Danach erfolgt die Auslösung einer Pupillenverengung (Myosis) über den parasympathischen Teil des Nervus oculomotorius.

Kommt es dagegen zu niedrigem Lichteinfall, erfolgt durch die gehemmte parasympathische Wirkung eine Erweiterung der Pupille (Mydriasis). Dabei wird die Pupillenweite vom Musculus dilatator pupillae festgelegt, der sympathisch innerviert wird.

Während sich die Pupille bei Dunkelheit also vergrößert, verkleinert sie sich bei Helligkeit wieder. Verändert wird Größe der Pupillen auch durch:

  • Schmerzen
  • emotionale Faktoren wie zum Beispiel Stress
  • Angst
  • die Einnahme von Drogen
  • den Blick in die Ferne bzw. die Naheinstellung

Durch die Größe der Pupillen ist es auch möglich, Aufschluss über bestimmte Krankheiten oder Vergiftungen zu erhalten. Daher ist die Untersuchung und Beurteilung der Pupillenweite sehr wichtig für das Erstellen einer Diagnose.

Passt sich die Pupille an die Lichtsituation an, so läuft dies über den Pupillenreflex. Man unterscheidet hierbei die Afferenz sowie die Efferenz.

Die Afferenz beschreibt die Aufnahme der Information über die Belichtung und deren Weiterleitung in das zentrale Nervensystem. Die Efferenz wiederum steuert nach Verarbeitung der Information den passenden Muskel.

Die Verengung der Pupille läuft dabei wie folgt ab: Der 2. Hirnnerv (Nervus opticus, Sehnerv) nimmt den Lichtreiz auf, über mehrere Stationen bis ins Mittelhirn im Hirnstamm. Vom Mittelhirn aus wird der 3. Hirnnerv (Nervus oculomotorius) aktiviert,w elcher dafür sorgt, dass der Muskel, der für die Engstellung der Pupille zuständig ist, sich zusammenzieht.

Störungen und Erkrankungen der Pupille

Aufgrund von unterschiedlichen Störungen und Erkrankungen können die Beweglichkeit und die Form der Pupillen beeinträchtigt werden. Am häufigsten entstehen solche Störungen durch lokale Läsionen der Iris oder der Uvea, der mittleren Augenhaut.

Ursachen

Zu den möglichen Ursachen gehören:

Symptome

Durch diese Ursachen kann es zu den unterschiedlichsten Symptomen kommen. Dazu gehören:

  • Deformierungen wie die so genannte Kleeblattpupille
  • Verwachsungen (Synechien)
  • Einsprießungen
  • Risse
  • Perforationen

Auch eine mydriatische Pupillenstarre aufgrund eines Glaukomanfalls ist im Bereich des Möglichen.

Afferente und efferente Pupillenerkrankungen

Bei Erkrankungen der Pupille unterscheidet man zwischen afferenten und efferenten Krankheiten. Während bei afferenten Erkrankungen die Signalübertragung vom Organ zum Gehirn betroffen ist, betreffen efferente Krankheiten dagegen die Signalübertragung vom Gehirn zum Organ.

Zu den afferenten Erkrankungen gehört u.a. eine fehlerhafte Einstellung der Pupillenweite, die zumeist durch Schädigungen der Netzhaut verursacht wird. Efferente Störungen werden oftmals von Störungen der Muskeln oder der Nerven ausgelöst. Dabei tritt eine ungleiche Weite der Pupillen im linken und im rechten Auge ein, was man als Anisokorie bezeichnet.

Geht man nun ein wenig ins Detail, lassen sich durch die unterschiedlichen Pupillenreaktionen nun genauere Rückschlüsse auf den Schädigungsort ziehen. Bei einer Störung der afferenten Bahn kommt es zu keiner direkten Lichtreaktion.

Wird jedoch das gesunde Auge beleuchtet, ist eine konsuelle, also beidseitige Reaktion zu vernehmen. Dies wird als amaurotische Pupillenstarre bezeichnet.

Bei einer Störung der efferenten Bahn verengt sich das betroffene Auge nicht, weder direkt, noch konsensuell, während es bei der Gegenseite zu einer Verengung kommt, da keine Störung in der Wahrnehmung des Lichtreizes vorliegt - das gesunde Auge ist also in der Lage, sich bei Lichteinfall zu verengen. Dies wird als absolute Pupillenstarre bezeichnet.

Im Falle einer Pupillotonie weitet und verengt sich die Pupille des betroffenen Auges mehr als die es gesunden Auges. Typisch ist jedoch, dass die Reaktionen verlangsamt ablaufen.