Taifun Haiyan und die Folgen: Wie reagiert die Psyche auf den Verlust von allem Hab und Gut?

Von Nicole Freialdenhoven
22. November 2013

Die Bilder von der Naturkatastrophe auf den Philippinen kann das Leid der Menschen, die alles verloren haben, kaum deutlich machen. Unmöglich in Worte zu fassen, wie es sich anfühlt, wenn das gesamte Haus einfach fortgeblasen ist und nichts mehr vom normalen Leben übrig bleibt. Soziologen sprechen gerne von der Normalität, die die meisten Menschen als selbstverständlich hinnehmen und die auf einmal vollständig zusammenbricht. Jede Ordnung geht verloren.

Erst Verwirrung danach Passivität

Besonders bei unvorhergesehenen Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Erdbeben oder Überschwemmungen fühlen sich die Menschen zutiefst verunsichert und ausgeliefert, weil sie keinerlei Kontrolle über das Geschehen haben.

In der ersten Schockphase tritt vor allem Verwirrung und Betroffenheit auf, ehe die Menschen in eine passive Phase eintreten, in der sie lethargisch und wie ferngesteuert wirken. Erst mit der Zeit kommt die Aufmerksamkeit für das Geschehen um sie herum und für andere Menschen zurück.

Aktivität hilft bei der Verarbeitung des Erlebten

Wer möglichst bald wieder aktiv wird, hat bessere Chancen, mit dem Erlebten fertig zu werden, so die Experten. Anderen helfen bietet die Möglichkeit, dem eigenen Handeln wieder Sinn zu geben und sich selbst nicht mehr als hilflos zu erleben. Aus dem gemeinsamen Leid entwickelt sich häufig auch ein außerordentliches Gemeinschaftsgefühl und eine Chance, gemeinsam den Neubeginn zu wagen.