Psychopathen beim MRT-Scan - Bilder zeigen, dass ihnen die Hirnfunktion für Mitleid fehlt

Von Cornelia Scherpe
26. April 2013

Gerade wenn Menschen ein schweres Verbrechen begehen und dabei andere zu schaden kommen, schütteln viele nur den Kopf und bezeichnen den Täter als Psychopathen. Allzu leichtfertig darf man mit dem Wort allerdings nicht umgehen, denn dahinter verbirgt sich eine echte Krankheit. Menschen mit Psychopathie fallen durch ein entscheidendes Symptom auf: sie zeigen kein Mitgefühl für andere.

Es handelt sich dabei um eine Persönlichkeitsstörung, bei der weder Schuldgefühle für das eigene Handeln, noch Empathie für einen Geschädigten aufkommen. Nun haben Hirnscans von Psychopathen gezeigt, dass sie diese Gefühle nicht etwa nur unterdrücken, sondern sie schlicht nicht besitzen. Die MRT-Bilder belegen, dass ihnen die Hirnfunktion dafür fehlt.

Die Studie fand in den USA statt, wo 80 Häftlinge gebeten wurden, sich sehr mitleidserregende Szenen auf einem Monitor anzusehen. Dabei wurde ihre Hirnaktivität via MRT-Scan festgehalten. Alle Teilnehmer waren zwischen 18 Jahren und 50 Jahren, damit man ein möglichst großes Altersbild abdecken konnte. Nicht alle der Probanden waren vom Psychologen als Psychopathen eingestuft worden, sodass man zwei Gruppen bilden konnte.

Tatsächlich zeigte sich bei der Auswertung der Scans ein klarer Unterschied. Die Psychopathen zeigten im Vergleich zu den übrigen Probanden kaum eine Aktivität im präfrontalen Cortex und auch der Amygdala war so gut wie nicht aktiv. Aus der Hirnforschung weiß man, dass genau hier das Gefühlszentrum sitzt.

Bei den übrigen wurden die Gefühle aktiviert, die zur Anteilnahme und zur Hilfsbereitschaft animieren. Eine weitere Auffälligkeit war, dass bei den Psychopathen das Areal Insula und das Areal Striatum mehr Aktivität zeigten. Was dieses abweichende Muster bedeutet, wissen die Forscher allerdings noch nicht.