Studie: Wer an Schutzengel glaubt, meidet Risiken

Von Katharina Cichosch
6. Oktober 2014

Eine Studie der kanadischen York University, die jetzt in SAGE Open veröffentlicht wurde, ging dem Zusammenhang zwischen dem Glauben an Schutzengel und dem individuellebn Risikoverhalten auf den Grund.

Studienleiter Professor David Etkin und sein Team aus Abschlussstudenten im Fachbereich "Deaster an Emergency Management" befragten 198 Teilnehmer, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten würden. Dabei war die Anfangshypothese klar: Wer an Schutzengel glaubt, der verhält sich automatisch risikoreicher, weil er weiß, dass ihm im Ernstfall geholfen wird.

Menschen, die an Schutzengel glauben, sind ängstlicher

Die Ergebnisse der Umfrage sprechen jedoch eine ganz andere Sprache: Der Großteil jener, die an Schutzengel glauben, verhält sich nach eigener Einschätzung weniger risikoreich als die Nicht-Gläubigen.

Dabei mussten Fragen beantwortet werden wie jene, wie gefährlich es sei, sein Auto 20 Meilen pro Stunde schneller zu fahren als erlaubt. Diejenigen, die einen starken Glauben an Schutzengel haben, schätzten die Gefahr größer ein als jene, die nicht hieran glauben.

Kompensation der Angst durch Glaube

Die Ergebnisse überraschen zunächst, trotzdem hat David Etkin bereits eine mögliche Erklärung zur Hand: Menschen, die an Schutzengel glauben, könnten insgesamt ängstlicher und vorsichtiger sein als andere - und ihre Angst durch den Glauben an die höhere Macht kompensieren.