Nach einer Prostata-OP sollten umgehend Übungen gegen die Inkontinenz begonnen werden

Von Cornelia Scherpe
9. Mai 2012

Um den Prostata-Krebs zu besiegen, hilft eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie allein oft nicht aus. Meist ist eine Operation notwendig, bei der der komplette Tumor entfernt wird. Zwar sind die Männer nach diesem Eingriff meist krebsfrei und damit geheilt, doch eine der schlimmsten Nebenwirkungen ist die anschließend oft auftretende Inkontinenz.

In der Reha hat sich gezeigt, dass die Betroffenen diesem Problem begegnen können, indem sie möglichst frühzeitig nach dem eigentlichen Eingriff mit speziellen Übungen anfangen. Was bei Frauen mit Blasenschwäche völlig verständlich ist, wird von Männern aus Gründen der falschen Scham gemieden. Doch Studien haben gezeigt, dass man auf diesem Wege am ehesten der Inkontinenz begegnen kann. Am besten starten die Übungen eine Woche nach der Operation. Das ist in etwa der Zeitraum, nachdem der Blasenkatheder entfernt wird. Wer das spezielle Beckenbodentraining nicht nur in der Klinik vor der Entlassung macht, sondern auch anschließend bei einem ausgebildeten Physiotherapeuten weitere Einheiten absolviert, der muss die entstehenden Kosten auch nicht selbst tragen. An dieser Stelle übernimmt die Krankenkasse den Betrag.

Wer die Übungen für einige Wochen oder am besten einige Monate regelmäßig und gewissenhaft durchführt, dessen Erfolgsrate liegt bei guten 95 Prozent. Das bedeutet, dass die meisten im Anschluss an die Therapie die volle Blasenkontrolle zurück erlangt haben.