US-Forscher züchten im Labor künstlichen Penis

Von Ingo Krüger
6. Oktober 2014

US-Wissenschaftlern ist es gelungen, im Labor aus menschlichem Gewebe einen künstlichen Penis zu züchten. Sie wollen damit Männern helfen, die durch einen Unfall oder Krebs ihr Glied verloren haben.

Erforderlich sind für diese Reproduktion eigene Zellen des Patienten. Dies senkt das Risiko einer Abstoßung durch den Körper. Für ihren Laborversuch haben die Forscher einem Patienten Zellen aus dem Rest seines Penis entnommen und dann in einer Kultur für vier bis sechs Wochen zum Wachsen gebracht.

Zeugung von Nachwuchs in Tierversuchen teilweise erfolgreich

Damit die Züchtung jedoch gelingt, ist ferner ein Spenderpenis erforderlich, der durch Einlegen in ein mildes Reinigungsmittel von allen fremden Zellen befreit wird. Nach zwei Wochen bleibt ein hauptsächlich aus Kollagen bestehendes Grundgerüst übrig, auf dem mit kultivierten Zellen aus Resten vom verletzten Penis des Patienten ein neues Exemplar aufgebaut wird.

Es ist jedoch nicht gewährleistet, dass mit diesem künstlichen Penis auch eine Erektion möglich ist, da diese über einen neurophysiologischen Vorgang im Gehirn gesteuert wird. Versuche aus dem Jahre 2008 mit männlichen Hasen waren jedoch von Erfolg gekrönt. Alle zwölf Versuchstiere versuchten sich zu paaren, bei acht konnte eine Ejakulation nachgewiesen werden, vier erzeugten sogar Nachwuchs.