Durch Hepatitis benötigen immer mehr Patienten ein Spenderorgan

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Viele Menschen sind durch einen Unfall oder eine Erkrankung darauf angewiesen, dass sie bei einer Operation ein Spenderorgan bekommen. Doch leider gibt es zu wenige Spender und die Liste der Wartenden ist entsprechend lang.

Der traurige Trend: wenige Menschen sind Organspender, doch die Zahl der benötigten Organe ist in den letzten Jahren noch gestiegen. So entsteht eine Kluft, die immer schwerer zu schließen sein wird. Das Mehr an benötigten Organen geht vor allen Dingen auf Erkrankungen mit Hepatitis zurück.

Erst seit dem Jahr 1989 kennt man den Erreger, der Hepatitis C auslöst. Das bedeutet, dass vor diesem Jahr viele Blutprodukte die Krankheit überall verbreiten konnten, denn sie konnten ja nicht auf den unbekannten Erreger hin getestet werden. Die Rechnung dafür präsentiert sich heute. Tausende Menschen benötigen eine Spenderleber, da das Virus ihre komplett zerstört hat. Hepatitis C führt somit noch öfter als Alkoholmissbrauch zu einer chronischen Lebererkrankung, die eine Transplantation nötig macht.

Welcher Patient wann das nötige Organ bekommt, wird heutzutage übrigens durch ein Komitee entschieden. Früher war die Wartezeit entscheidend, heute wird über die einzelnen Fälle beraten und je nach Dringlichkeit eine Reihenfolge bestimmt. Insgesamt stehen gut 2.000 Menschen allein in Deutschland jedes Jahr neu auf der Warteliste. Durch den allgemeinen Organmangel kommt es aber häufig dazu, dass die Patienten ihren Erkrankungen vor der Transplantation erliegen.