Kostenlose Beerdigungen in Großbritannien soll Zahl der Organspender erhöhen

Britischer Staat soll Menschen finanziell unterstützen, die sich für Organspende registrieren lassen

Von Thorsten Poppe
14. Oktober 2011

Der Bioethische Rat in Großbritannien hat vorgeschlagen, Menschen kostenlos zu bestatten, die Organe spenden. Damit soll die Zahl der Spender erhöht werden. Diese Idee sorgt für großen Wirbel auf den Inseln, denn Kritiker halten gar nichts davon, den Tod als Werbeform zu nutzen.

Suche nach Motivationsideen geht weiter

In Großbritannien wird schon lange darüber nachgedacht, wie man mehr Organspender gewinnen kann. Ein Vorschlag war, Führerscheinneulinge direkt mit einem Organspendeausweis zu versehen. Jetzt wurden am Montag wieder neue Vorschläge erarbeitet, die die Motivation zur Organspende erhöhen sollen. Allerdings sollen lediglich Personen, die sich zur Organspende nach ihrem Tod registrieren lassen, die finanzielle Unterstützung des Staates bekommen. Der Spender habe so keinen direkten Nutzen, könne aber seinen Hinterbliebenen helfen.

Ein weiterer Grund für diese Idee ist die grundsätzliche Ablehnung der Widerspruchsregelung die besagt, dass jeder ein Organspender ist, der dem nicht zuvor eigenständig widerspricht. In Deutschland soll es so geregelt werden, dass jeder Bürger einmal im Leben danach gefragt wird. Der Vorschlag in Großbritannien basiert auf der Praxis von den dortigen Universitäten, die die Bestattungskosten übernehmen, wenn Spender ihren Körper danach der medizinischen Fakultät zur Verfügung stellen.