Ungewöhnliche Transplantation in den USA: Schwestern teilen sich Spenderlunge

Von Nicole Freialdenhoven
28. Januar 2014

Zu einer außergewöhnlichen Organtransplantation kam es nun im Houston Methodist Hospital in Texas: Die beiden Schwestern Irma Myers-Santana (71) und Anna Williams (60), die beide an idiopathischer Lungenfibrose erkrankt waren, erhielten jeweils einen Lungenflügel einer Spenderlunge.

Zuvor hatten sie mehrmals Spenderorgane abgelehnt, weil nur eine Schwester behandelt werden konnte - und beide darauf bestanden, dass die jeweils andere den Vorzug bekam.

Zusätzlich erschwerende Umstände

Schon unter normalen Umständen war die Chance, dass beide Schwestern die für eine Transplantation Ausschlag gebenden Kriterien - Blutgruppe, Größe und Schwere der Erkrankung - gemeinsam erfüllen konnten, eher gering. Doch bei den beiden Kalifornierinnen kam erschwerend hinzu, dass sie gläubige Zeugen Jehovas sind, die Bluttransplantationen ablehnen.

Ihre einzige Chance war das Krankenhaus in Houston, das auch blutlose Transplantationen durchführt. Mittlerweile können beide schon wieder ganz ohne Sauerstofftanks reden und lachen und freuen sich über ihr neues Leben.

Die idiopathische Lungenfibrose

Die idiopathische Lungenfibrose ist eine besonders aggressive Form der Lungenfibrose, bei der die Gründe für die Vernarbung des Lungengewebes unklar sind.

Patienten können nicht mehr richtig atmen und leiden unter ständigem Husten. Den behandelnden Ärzten in Houston zufolge sterben jedes Jahr mehr Menschen an idiopathischer Lungenfibrose als an Brustkrebs.