Soll man wirklich einen Spendeausweis haben?

Als Kassenpatient bin ich auf Lebenszeit Patient 2.Klasse.Bei der Behandlung und Terminierung kommt immer erst der "Privatpatient"!Und nun soll ich meine Organe auch noch diesen zu Unrecht Previligierten zur Verfügung stellen?
Die Wartelisten können mit unserem Gesundheitssystem garnicht gerecht sein.
Die Gleichstellung endet spätestens dort,
wo das Geld den Klinikalltag dominiert.
Erst wenn es auch 2 getrennte Wartelisten gibt, werde ich eine Organspende in Betracht ziehen, vorrausgesetzt das es dann auch eine
unabhängige Kontrolle gibt!

Antworten (5)
Und wenns schief geht, wer hilft dann?

Ich kenne mich zu wenig aus, um zu beurteilen ob die Organe hauptsächlich dann an Privatpatienten gehen, da die gesetzlichen Kassen sich immer stärker aus ihren Leistungen zurückziehen.

Doch stimmt es mich sehr nachdenklich was als Schutz für den Organspender angedacht ist, wenn bei der OP etwas schief geht.... oder ob rechtlich abgesichert ist, dass dem Spender auf Kosten von wem? geholfen wird, wenn z.B. seine zweite Niere dann überfordert ist und er selbst Hilfe benötigt?

Die Nachricht in der Stuttgarter Zeitung, dass hier für die Spender eine Unfallversicherung bei der Allianz abgeschlossen werden soll finde ich extrem beunruhigend.
... keinen den ich kenne hat die Allianz Unfallversicherung aktiv nach einem Schadenfall wie es in der Werbung steht geholfen... eher werden hier alle Register gezogen um den Schaden nicht übernehmen zu müssen ist hier meine Erfahrung. Dies höre ich auch so von verschiedenen Versicherungsmaklern.... die Versicherungen sind nur nett, so lange die Beiträge fließen.... bei Schadensfall werden sie zum Feind...

Hier müsste der Spender ohne wenn und aber für alle etwaigen Ereignisse vor dem Eingriff untersucht werden, seine Gesundheit als Gutachten festgehalten werden und dann eine bedingungslose Versicherung vielleicht bei der Züricher abgeschlossen werden um zu schützen, wenn etwas nicht wie gewünscht verläuft, ist meine Meinung!
Auch die Krankenkasse müsste vor dem Eingriff schriftlich einwilligen, dass sie den Spender ohne Einschränkungen und ohne IGel Leistungen unterstützt wenn er nach der Spende selbst Hilfe benötigt.

Ich war jahrelang Spenderin, doch nun nicht mehr.
Nach eigenen Erlebnissen zweifele ich sehr an der Art wie Kassenpatienten in der NOT geholfen wird, nach einem Unfall. Ich habe seitdem sehr wenig Vertrauen in die gesetzlichen Versicherungen und kein Vertrauen mehr in die Allianz Unfallversicherung!

Solidarität ist keine Einbahnstraße

Die "Reichen", die oft weniger in die PKV einzahlen als die Kassenpatienten - von Igel-Leistungen mal ganz abgesehen, haben sich aus der Solidargemeinschaft aus egoistischen Motiven verabschiedet und zahlen keinen Cent für die OP eines Kassenpatienten.
Umgekehrt finanzieren 90 % GKV-versicherte Bürger das Arztstudium, die Infrastruktur und die Beihilfe der Beamten.
Wieso also soll der Kassenpatient warten? Wegen der Gewinnsucht der Ärzte?
Übrigens zahle ich monatlich 600 Euro monatlich in die GKV ein, ob Hille das wohl auch bezahlt? Ihrem Duktus und fehlendem Wissensstand nach wohl weniger...
Wenn ich auch die Chance habe, so lange zu leben, wie ein Privatpatient, aktuell 7 Jahre länger, und die gleiche Chance auf ein Organ habe, dann spende ich für jeden.
Also wenn ich doch ne Stunde länger warten soll.... wartet der Privatpatient eben auch mal auf sein Organ... nur gerecht, oder?

Solidaritätsverlust

Die einzigen Beweggründe einen Ausweis nicht zu haben ist die Angst vor Missbrauch, die persönliche Freiheit in einem Stück beerdigt zu werden oder die Angehörigen anzuhören was die dazu meinen. Fakt ist aber das diese eh gefragt werden und dann eine Entscheidung treffen müssen. Da kann man ja selber schon mal die Bereitschaft äußern.
Außerdem, wenn Du mal ein Organ brauchst, warum sollten die "Reichen" Dir eine 100000€ Operation mit etlichen 1000€ Nachbereitung ermöglichen von deinen 2000€ Jahreskrankengebühr? Wo Du noch nicht mal bereit bist eine Stunde länger zu warten. Oder die solidargemeinschaft unabhängig vom Einkommen zu unterstützen. man muss immer sehr Aufpassen was man Fordert. Man könnte es bekommen. Sehr provokant Nur mal zum Nachdenken.

Irgendwie finde ich diese Denkweise traurig.

Ich meine, so wie ich das verstanden habe, willst du nicht an Privatpatienten spenden? Wo ist da der Sinn? Es sollte nicht darum gehen. Sondern dass die Person, die ein Organ braucht, es bekommt, egal was fuer ein Patient sie ist.
Nur weil es dich nervt, dass die eher drankommen, oh man. ^^

...

Na wenn du so denkst, lass es mit der Organspende.
Ist deine persönliche Entscheidung. Evtl. denkst du mal anders, wenn du auf ein Spenderorgan wartest!

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