In drei Jahren kann man Rollstühle mit dem Ohr steuern

Von Frank Hertel
9. Mai 2011

Das Bundesministerium für Forschung und Technologie ist mit 810000 Euro an einem Vorhaben beteiligt, das die Steuerung von Rollstühlen mit Hilfe von Ohrmuskeln ermöglichen soll. Wissenschaftler der Universitäten Göttingen, Karlsruhe und Heidelberg sind zuversichtlich, dass sie in drei Jahren so ein Gerät entwickelt haben werden.

Der Göttinger Neurophysiologe David Liebetanz erklärt die Vorgehensweise: Jede Muskelbewegung kann in elektrische Signale umgewandelt werden, also auch Ohrmuskelbewegungen. Man möchte einen Chip entwickeln, der hinter dem Ohr befestigt werden kann. Dieser Chip sendet Funksignale an Rollstühle oder Prothesen.

Zielgruppe der Erfindung sind stark querschnittsgelähmte Menschen, die weder Beine noch Arme bewegen können. Jeder Zugewinn an Autonomie sei für diesen Personenkreis extrem wertvoll, so Liebetanz.