Taube Menschen heilen - Stammzellen machen es möglich

Von Cornelia Scherpe
18. September 2012

Forschern ist es gelungen, tauben Tieren die Fähigkeit zu hören zurückzugeben. Im Experiment mit Rennmäusen gelang es britischen Wissenschaftlern einige Stammzellen so zu züchten, dass daraus echte Hörnervzellen wurden. Diese konnten auch transplantiert werden und sorgten dafür, dass die Nager wieder Geräusche aus ihrer Umwelt wahrnehmen konnten.

Der Medizin ist bereits bekannt, dass es zwei Arten von Nervenzellen gibt, die Menschen zum Hören benötigen. Zum einen gibt es die Haarzellen. Diese sitzen im Innenohr und nehmen die akustischen Signale aus der Umwelt auf. Dann leiten sie diese Signale weiter nach innen, bis die Informationen bei den bipolaren Hörnerven ankommen.

Die Forscher konnten beide Zellarten züchten. Dafür nahmen sie Stammzellen von menschlichen Embryonen. Durch verschiedene hinzu gegebene Faktoren war es ihnen möglich, die undifferenzierten Zellen zu den zwei verschiedenen Hörzellen reifen zu lassen. Injizierte man die gezüchteten Zellen nun bei Rennmäusen, denen man die Fähigkeit zu hören genommen hatte, so regeneriere sich diese Sinnesfähigkeit wieder.

Sie verankerten sich im Ohr und bildeten nach und nach gesunde Fortsätze aus. Nach einigen Wochen waren diese so ausgebildet, dass die Haarzellen mit den bipolaren Hörzellen und mit dem Hirnstamm verbunden waren. Daher konnten die Informationen von akustischen Signalen nun wieder weitergeleitet und im Gehirn verarbeitet werden. Bisher ist allerdings noch offen, wann diese Therapie auch beim Menschen zum Einsatz kommen kann.