Wissenschaft - Blindheit durch implantierte Zellen heilen?

Von Katharina Cichosch
23. April 2012

Ein Forscherteam rund um Robin Ali von dem University College in London hat jetzt mit einem ungewöhnlichen Versuch auf sich aufmerksam gemacht. Für ihren Versuch wählten die Forscher Mäuse, die bei Dämmerung besonders schlecht sehen konnten, also unter einer Form der umgangssprachlichen Nachtblindheit litten. Anschließend implantierten die Wissenschaftler zuvor bei jungen Mäusen entnommene Fotorezeptorzellen, die sich für gewöhnlich in der Netzhaut befinden.

Das Ergebnis fiel eindeutig aus und darf in der Wissenschaft bis dato als einmalig gelten: Die nun mit zusätzlichen Rezeptorzellen ausgestatteten Mäuse konnten fortan deutlich besser bei dämmrigen Licht sehen. Ob und inwiefern der Versuch auf das menschliche Auge übertragbar ist, bleibt dabei noch zu klären. Laut Robin Ali und seinem Team aber könnte dieses Teilergebnis ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur Behandlung bestimmter Sehprobleme sein.