Entdeckung von Nervenfasern, die extreme Schmerzen verursachen und für Überempfindlichkeit sorgen

Von Viola Reinhardt
21. November 2009

Als eine eigenständige Sinnesempfindung wird von Wissenschaftlern die Tatsache betrachtet, dass es bei Berührungen zu einer schmerzhaften Überempfindlichkeit kommt und widerlegt somit die bisherige Annahme, dass eine krankhaft gesteigerte Erregung von Nervenfasern diesen Effekt auslöst.

Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der US-amerikanischen Studie in dem renommierten Fachmagazin "Nature" und beinhaltet unter anderem das Ergebnis, dass brennende und heftige Schmerzen getrennt von anderen Sinnesempfindungen durch eine Art eigene Umschaltstelle an das Nervensystem weitergeleitet wird.

Eine wichtige Rolle spielt bei diesem Vorgang das Protein Vesicular glutamate transporter, kurz VGLUT genannt, das an der Weiterleitung derartiger Sinnesreize einen erheblichen Anteil hat. Im Rahmen von Tierversuchen konnten die Forscher herausfinden, dass eine mechanische Hyperästhesie mittels eigener Nervenfasern zum Hirn geleitet wird. Die Wissenschaftler erhoffen sich durch die gewonnenen Erkenntnisse Medikamente entwickeln zu können, die gezielt eine Linderung der Hyperästhesie möglich werden lassen.